Am vergangenen Wochenende trafen sich die 5 besten deutschen Damenkleinfeldteams, um den neuen Deutschen Meister zu kühren. Unsere Damenmannschaft nahm als Norddeutscher Meister daran teil. Fazit war der sehr bittere 4. Platz, aber besonders erfreulich zeigten sich die Ergebnisse gegen die beiden „Großen“ aus Leipzig und Halle.
Im ersten Spiel unserer Damen zeigte sich, wie nahe man den beiden Großen aus Leipzig und Halle, mit der richtigen Einstellung und ein bisschen Cleverness, doch sein kann. Nach einer aufopferungsvollen ersten Halbzeit, in denen die Sachsen einige Geschenke unserer Abwehr eiskalt ausnutzten kamen unsere Mädels in der zweiten Halbzeit stark zurück und konnten gegen den auf dem Papier übermäßigen Gegner noch ein Unentschieden erreichen.
Spielerisch ging es auch im zweiten Spiel dort weiter wo man im Ersten aufgehört hatte. Unsere Mannschaft war dem Erzrivalen aus Seebergen spielerisch überlegen. Doch wer diese Partien in den vergangenen Jahren beobachtet hat weiß, dass diese Partien zum Ende der zweiten Halbzeit immer wieder spannend werden. Es scheint ein Fluch zu sein, wie im Elfemeterschiessen der Engländer gegen die Deutschen im Fußball, dass unsere Mädels kurz vor Schluss die Nerven verlieren. So geschah es wieder mal, dass die Gegnerinnen durch Einzelleistung zweier Spielerinnen und enorme Willenskraft eine Minute vor Schluss noch dass 4:4 erreichten. Die Punkteteilung schien für die meisten Zuschauer nun als besiegelt, doch 30 Sekunden vor Schluss konnte unsere Spielerin Anna Baumann den Ball an der Torhüterin vorbeispielen, so dass eine Seebergenerin gezwungen war den Ball per Foul aus dem Tor zu befördern (unfair, aber äußerst verständlich). Folge war ein Penalty, sowie eine 2′-Minutenstrafe. Der Penalty wurde verschossen. Punkteteilung ? Leider nein, denn nach einem gewonnenen Bully konnte eine unserer Spielerinnen den Ball nicht unter Kontrolle bringen. Die Folge war ein Konter, der zu einem Unterzahltor führte. Sage und schreibe 18 Sekunden vor Schluss, hatten die Gegnerinnen das Unmögliche möglich gemacht, sie hatten das Spiel gewendet ohne dabei wirklich die Spielanteile an sich zu reißen. Große Werbung für die Spannung des Unihockeys und leider auch für unsere mentale Schwäche gegen diesen Gegner.
Nach einem Ausrufezeichen im ersten Spiel und 10 Minuten zum Vergessen im Zweiten, stand im Dritten der Südvertreter aus Butzbach als Gegner auf dem Feld. Und wieder zeigte sich, wie viel man doch durch ein klein wenig taktisches Training erreichen kann. Ein gutes Spiel, welches verdienterweise mit 10:4 gewonnen wurde, mit der Folge, dass gerechnet werden musste um zu sehen, welche Platzierung noch möglich war. Mit einem Sieg gegen die „übergroßen“ Hallenserinnen hätte der verdiente zweite Platz erreicht werden können. Bei einer Niederlage würde es nur für den ernüchternden 4. Platz reichen.
Diese letzte Partie war aber auch mehr als nur ein Spiel. Denn die Philosophie der beiden Trainergespanne könnte wohl kaum unterschiedlicher sein. So kam es dann auch, dass unsere Mannschaft mit Freude aufspielte und sich mit einem Lächeln auf dem Gesicht einen 3 Tore Vorsprung erarbeitete. Wer Halle kennt, weiß dass diese Mannschaft immer dazu in der Lage ist ein Spiel in wenigen Augeblicken zu wenden und für sich zu entscheiden. Um es Vorweg zu nehmen, es gelang ihn wieder ein Mal. Ohne Frage war das Team aus Halle das beste teilnehmende Team, aber unsere Mannschaft ließ sie ordentlich zittern, auch ohne die individuelle Klasse durch Nationalspielerinnen zu bieten. Viel mehr wurde durch Freude, Kampfgeist und Hingabe die „Übermannschaft“ im Damenunihockey ordentlich geärgert oder sogar ins wanken gebracht. Endergebnis 7:5 für Halle, dem verdienten neuen (und alten) Deutschen Kleinfeldmeister der Damen. Gratulation an dieser Stelle vom TV Eiche Horn!
Aber ein großes Lob geht an unser Team. Denn ohne Nationalspielerin, mit einer 14jährigen Torfrau, einer 14jährigen Spielerin, Freude, Taktik, Spaß und zwei verrückten Trainern so eine Menge zu erreichen, verdient einfach Lob. Wenn dann noch die mentale Ruhe und Gelassenheit in Zukunft dazu kommt kann daraus noch viel Spaß für alle Beteiligten erwachsen, gepaart mit zählbaren Erfolgen.
Wehrmutstropfen nach dieser Saison ist der Weggang von Anita Parey, die dem Team in der Zukunft nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Anita wird im Herbst in Freiburg ihrer beruflichen Karriere nachgehen und wird dort mindestens genauso zielstrebig und erfolgreich sein wie auf dem Unihockeyfeld. Nicht nur deine vielen Kommentare (meist gut gemeint ;) ) werden dem Team in Zukunft sehr fehlen. Trainer, Vereinsführung und Team wünschen dir alles Gute im tiefen Süden.