Arbeitssieg in Hamburg

Eine Pflichtaufgabe zu erfüllen hatte der TV Eiche am gestrigen Nachmittag beim ETV Hamburg. Mit 7:5 schlug das Horner Team schlussendlich unnötig knapp einen Gegner, welcher schon am Anfang der Saison mit dem Rücken zur Wand steht.


Angefangen hatte dabei alles so gut. Schon nach 3 Minuten durften die Mannschaft und die mitgereisten Bremer den ersten Treffer feiern. Einen feinen Pass nach Freischlag von Andreas Kasche jagte der schweizerische Neuzugang Sebastian Weber zum 1:0 in die Maschen. Die Bremer machten weiterhin mächtig Druck, und das 2:0 durch Gunnar Biallas – unter tatkräftiger Unterstützung des Hamburger Goalies – schien die logische Konsequenz. Es deutete einiges daraufhin dass es es für die Hamburger ein richtig schwarzer, und für den TV Eiche ein richtig erfolgreicher Tag werden würde.
Nach 7 Minuten jedoch zeigte die Bremer Hintermannschaft die erste Unaufmerksamkeit.
Die Hamburger, bis dahin relativ harmlos in ihren Angriffsbemühungen kamen durch einen schnellen Angriff zum 1:2.
Postwendend war es jedoch Sekunden später erneut die erfolgreiche Koproduktion von Sebastian Weber und Andreas Kasche, die den 2-Torevorsprung wiederherstellte.
Eine nahezu exakte Kopie des ersten Tores – Kasche mit einem kurzen Pass und Weber mit der direkten Abnahme – bedeutete das 3:1. Der Schweizer war somit gleichzeitig erfolgreichster Bremer Schütze an diesem Tag, und versprühte in einer insgesamt sehr durchwachsenen Teamleistung noch die meiste Torgefahr.
Nach knapp 11 Minuten war es an Andreas Kasche sich erneut in die Scorerliste einzutragen. Ein sehenswerter Rückhandschuss fand aus einiger Distanz flach seinen Weg ins Tor.

Nach dieser anfänglichen Sturmphase, in der das Team wirklich ansehnliches Unihockey spielte, erfolgte der spielerische Abstieg. Immer mehr Unsicherheiten schlichen sich ins Bremer Spiel ein, immer weniger Pässe fanden ihr Ziel, und zumindest zweikämpferisch übernahmen die Hamburger immer mehr das Zepter, wenn auch teilweise etwas übermotiviert.
Schon in der 12 Minuten konnte den Hamburgern das 2:4 gelingen, diesmal hatte Eiche aber keine direkte Antwort mehr parat. Vielmehr waren es nach knapp 15 Minuten erneut die ETV’ler die jubeln konnten. Das 3:4 war wie schon das vorangegangene Tor ein Produkt zu zaghafter Abwehrarbeit am eigenen Torraum.
10 Sekunden vor dem Drittelpfiff dann jedoch noch einmal ein Lichtblick für die Horner – Defender Martin Günther fasste sich ein Herz und zog einfach mal aus halblinker Position von der Mittellinie ab – 5:3

Das zweite Drittel hingegen verlief für die Bremer pechschwarz und sollte schleunigst abgehakt werden. Zwei Tore der Hamburger kassierte man, von der Offensivstärke des ersten Drittels war nichts mehr übrig geblieben. Die Horner Stürmer wirkten ratlos, die Abwehr teils überfordert. Beim Stand von 4:5 aus Hamburger Sicht wurde diesen ein Penalty zugesprochen, die mögliche Chance zum vorzeitigen Ausgleich vergab aber der Ex-Bremer Fabian Stüble. Trotzdem gelang dem ETV im Anschluss das 5:5, ebenso war ein Pfostenschuss auf Seiten der Hamburger zu verbuchen. Das Spiel schien immer mehr auf des Messers Schneide und der Drittelpfiff bedeutete eine Erlösung.

Nach einer deutlichen Ansprache in der Pause durch Coach Makin präsentierte sich das Bremer Team dann aber wieder etwas konzentrierter und gefasster. Nach gut 9 Minuten fiel dann die Vorentscheidung zugunsten der Horner: im Getümmel vor dem gegnerischen Torraum betrat ein Hamburger Spieler eben jenen – Penalty.
Center Ole Neitz übernahm die Verantwortung, denn es war klar dass ein mögliches Tor psychologisch nun extrem wichtig war. Er machte es besser als sein Hamburger Pendant in Drittel Nummer 2 und überlistete den Hamburger Goalie in gekonnter Manier – 6:5.
Endlich führte man wieder und war im Spiel. Einigen nicht ganz zwingenden Chancen auf beiden Seiten folgte dann die heisse Endphase. 2 Minuten vor Schluss riskierten die Hamburger eine Torwart-Herausnahme zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers und konnten nun in Überzahl ein druckvolles Spiel aufbauen. Das kein Tor fiel war der nun sehr guten und konzentrierten Abwehrleistung des gesamten Teams zu verdanken, endlich rannte einer für den anderen und man ging beherzt in die Zweikämpfe.
Auf der Uhr waren 19 Minuten 52 Sekunden gespielt als endlich ein Bremer den Ball unter seine Kontrolle bringen konnte: Marc Lubes schoss tief aus der eigenen Hälfte und in Befreiungsschlag-Manier auf das Hamburger Tor, der Ball trudelte passgenau über die Linie. 7:5, der Endstand, das Spiel war entschieden.

Am Ende sind auf dem Horner Konto 2 wichtige Punkte zu verbuchen, die Art und Weise wie diese zustande kamen war sicherlich unter spielerischen Gesichtspunkten nicht ideal, doch am Ende der Saison zählt eben nur dass was unter dem Strich steht. Somit war es für das Team eine erfolgreiche Reise nach Hamburg, als nächstes wartet nun mit Leipzig eine ganz schwere Aufgabe auf die Mannschaft.

ETV Hamburg vs. Eiche Horn 5:7 (3:5/2:0/0:2)
Scorer: Andreas Kasche 1+2, Sebastian Weber 2+0, Ole Neitz 1+1, Gunnar Biallas 1+0, Martin Günther 1+0, Marc Lubes 1+0
Strafen: 2′ Martin Günther, 2′ Christian Stange