Der erste Gegner der deutschen U19 Damen bei dieser WM hieß Schweiz. Die Schweizer gelten als Mitfavorit auf den Weltmeistertitel, die deutschen sind hier eher Aussenseiter. Das Ziel des deutschen Teams war es gut zu spielen und zufrieden vom Platz zu gehen.
Die Schweizerinnen nahmen vom ersten Bully an das Handtuch in die Hand. Und gaben es auch so einfach nicht aus der Hand. Die deutschen Damen wirkten von Anfang an zu verwirrt und etwas hektisch. Man hatte zeitweise das Gefühl sie rennen wie der sprichwörtliche „aufgeschreckte Hühnerhaufen“ übers Feld. Dieses Verhalten nutzen die, auch nicht sonderlich überzeugenden, Schweizerinnen mit einigen schnellen Toren aus. Bereits nach 6 Minuten stand es 3:0 für die Favoritinnen. Die deutschen konnten eine 2 Minuten Ãœberzahl in der sie zwar den Ball ständig kontrollierten nicht nutzen – sie hatten nicht einmal einen Torschuss. In der Mitte des ersten Drittels fing sich das deutsche Team dann aber doch noch und machte die Räume für die Schweizerinnen wenigstens etwas enger. Allerdings muss auch gesagt werden, dass die Schweizerinnen den Dampf aus der Partie nahmen. Am Ende des ersten Drittels stand es dann 6:0, was besonders hart für die Torhüterin Marieke Wede, gewesen sein muß, weil sie an keinem der Gegentore wirklich eine Schuld trifft. Sie ist etwas von ihrer Abwehr im Stich gelassen worden. Doch die letzten Minuten des ersten Drittels in denen das deutsche Team besser mit den Schweizerinnen klar gekommen sind, lies auf ein besseres zweites und drittes Drittel hoffen…
Schon nach etwas mehr als 4 Minuten spielte das deutsche Team eine 5 gegen 3 Ãœberzahl, weil gegen die Schweizerinnen 2 Strafzeiten ausgesprochen wurden. Diese Ãœberzahl brachte unserem Team zwar kein Tor, doch man konnte sich den Ball sicher zu spielen und kam auch mehrmals schön vor das gegnerische Team. Die Mannschaft hat sich in dieser Situation nicht nur einige wirklich schöne Chancen erspielt, sie nutzten auch die Möglichkeit ins Spiel zu kommen. So konnte man gut mit den, etwas schwächer als im ersten Drittel wirkenden, Schweizerinnen mithalten. Die deutschen Damen wurden immer stärker und konnten zeitweise das Team aus der Schweiz sogar unter Druck setzen. Aber auch die Schweiz konnte immer wieder sehr gut und gefährlich vor das deutsche Tor kommen. Allerdings hatte Deutschland auch eine immer stärker werdende Torhüterin im Tor. Die Chancen die, die Schweizerinnen im zweiten Drittel hatten, wurden, sofern sie auf das deutsche Tor kamen, von der Bremer Torhüterin Marieke Wede vereitelt. Insgesamt war dies für die deutschen Damen ein Drittel mit dem man absolut zufrieden sein konnte.
Das dritte Drittel begann mit zwei schnellen Toren der Schweizerinnen. Woraufhin sich das deutsche Team aber nicht aus der Ruhe bringen lassen hat. Sie spielten so wie es ihnen möglich war und das auch ganz gut. Nach 9,5 Minuten gab es eine zwei Minuten Strafe für Deutschland und einen Penalty für die Sweizerinnen, nachdem die Torhüterin der Deutschen außerhalb des Torraums den Ball gespielt hat. Da sie dadurch eine „hundertprozentige“ Chance der Schweizerinnen vereitelte gab es Penalty für die Schweiz. Den Marieke aber daraufhin auch souverän vereiteln konnte. Am Ende ging dieses Drittel 4:0 für die Schweiz aus.
Trotz eines Ergebnisses von 10:0 für die Schweiz, haben die Zuschauer eine, wenn man mal von den ersten Minuten des Spiels absieht, gut spielende deutsche Mannschaft gesehen. Je länger das Spiel dauerte desto mehr kam Deutschland ins Rollen. Gegen Ende des Spiels trauten sie sich immer mehr zu und begannen sogar zu kombinieren.
Von der Schweiz kann man sagen, dass ihre Leistung für heute gereicht hat, doch so wie sie heute gespielt haben, werden sie gegen die großen Favoriten aus Schweden und Finnland wohl nicht gewinnen.
Aber jedes Team kann sich noch steigern – was natürlich auch für das deutsche Team gilt, das heute trotz dem relativ hohen Ergebnisses gutes und schönes Unihockey gespielt hat.
Deutschland – Schweiz 0:10 ( 6:0 / 0:0 / 0:4 )
Schüsse aufs Tor: 40:12
Marieke Wede Save %: 75