Noah Ehrenfried im Interview

Hallo Noah, Glückwunsch zur Wahl des Abteilungsleiters. Wie kam es eigentlich dazu, dass du dich aufgestellt hast?

Daniel Teetz wollte kürzer treten und hat gefragt, wer sich vorstellen könnte, sein Nachfolger zu werden. Ich habe mich dann gemeldet, dass ich Lust dazu hätte. Dadurch, dass wir viele Jahre schon zusammengearbeitet haben, wird es ein fließender Übergang werden. Bei dem einen oder anderen Thema wird Daniel mich auch mit seinem Rat noch unterstützen.

Spieler, Trainer und Abteilungsleiter, dazu auch noch der Job – wie bringst du das alles unter einen Hut?

Das frage ich mich manchmal auch. Den Trainerjob bei den 2. Herren teile ich mir mit Matthew Sellars. Er plant die Einheiten und ich bin dann einmal in der Woche beim Training dabei. Mit der ersten Mannschaft trainiere ich selber zweimal – also bin ich dreimal in der Woche in der Halle.  Das kann ich arrangieren und das ist auch Zeit, die ich gerne dafür hergebe.

Die Abteilungsarbeit kann ich mir auch einteilen und gut zuhause erledigen. Ich habe vom Beruf aus eine 41-Stunden-Woche, aber für die Vereinsarbeit nehme ich mir gerne noch die eine oder andere Stunde.

Wie viel Zeit planst du denn für dein Amt ein?

Das ist ganz unterschiedlich. Oftmals komme ich mit einer Stunde in der Woche hin, wenn es besondere Anliegen oder Projekte gibt, sind es auch mal vier, fünf. Aber das lässt sich über mehrere Tage verteilen. Es gibt wenige Termine, daher ist das alles entspannt.

Vom Namen her bin ich jetzt Abteilungsleiter, aber eigentlich mache ich die gleichen Aufgaben wie zuvor. Einige Dinge, die ich jetzt angehe, hätte ich auch in der vorigen Funktion gemacht. 

 Hast du dir für deine Amtszeit besondere Ziele gesteckt oder Projekte überlegt?

Als erstes wollen wir in der Abteilung fest Strukturen bei der Aufgabenverteilung schaffen. Bislang sind viele Aufgaben personenbezogen und bei Ausfällen ist kein Ersatz da. Das wollen wir ändern und auch transparenter machen, wer der richtige Ansprechpartner ist.

Ich möchte zudem möglichst viele Mitglieder mit in die Vereinsarbeit einbinden, auch bei kleineren Dingen. Ich wünsche mir, dass sich mehr Leute einen Ruck geben und mithelfen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn ich die Mitglieder persönlich anspreche, sie auch gerne helfen. Besonders die Eltern unserer Jugendspieler würde ich gerne ansprechen, weil wir die oft noch gar nicht erreichen. Dafür haben wir zum Beispiel einen Newsletter geplant.

Außerdem haben wir im Etat für das nächste Jahr Geld für die Trainerausbildung eingeplant. Dadurch sollten zunächst vier bis fünf Spieler und Spielerinnen einen Kurs bei Floorball Deutschland belegen, sobald das wieder möglich ist. Wir fangen mit den Jugendtrainern an, langfristig wollen wir uns nach oben vorarbeiten, dass alle Trainer ausgebildet werden.

Die Pandemie zwingt den Amateursport zum zweiten Mal in die Pause. Wie überbrückt ihr die Zeit?

Die 1. Herren und die Damenmannschaft machen über Zoom oder Skype gemeinsam Fitness. Aus dem Team spielen einige online zusammen Among Us oder wir verabreden uns zu einem gemeinsamen Zoom-Call. Im Jugendbereich ist es ehrlich gesagt derzeit schwierig, ohne Trainingsbetrieb den Kontakt zu halten Ich würde mich wirklich freuen, wenn wir bald wieder zumindest in Gruppen trainieren dürfen.

Ihr habt ein umfangreiches Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit ausgetüftelt. Was habt ihr vor?

Wir wollen regelmäßig über uns auf der Website informieren. Den ersten Schritt hatten wir bereits vor einiger Zeit auf Instagram gemacht, aber das war für Marcel Westermann, der das allein gemacht hat übernommen hat, viel Arbeit. Wir wollen das jetzt auf viele Schultern verteilen. Für jeden Bereich soll es zuständige Personen und Ansprechpartner geben. Viele Leute im Verein sind motiviert, aber ihnen fehlt einer klarer Arbeitsauftrag. Und den wollen wir ihnen mit diesem Konzept geben.

Auf unserer Website gab es nur sehr unregelmäßig Neuigkeiten. Künftig soll es zu jedem Spiel Content geben. Wir fangen damit an, zu veröffentlichen, wann wir spielen und vor allem, wie wir gespielt haben. Dann wollen wir darauf aufbauen.

Habt ihr euch Vorbilder für die Social-Media-Arbeit genommen?

Wir haben uns die Auftritte der Gegner angeguckt und angesehen, was die so machen. Wie promoten die ihre Spiele? Wie berichten die über ihre Herren-, Damen- und Jugendmannschaften?  Davon haben wir uns inspirieren lassen, übernehmen aber nichts eins zu eins. Und wir müssen auch immer darauf achten, dass das nicht zu aufwendig wird.

Es gab ja bereits einen ersten Livestream aus dem Schuhkarton…

…ja, die Idee kam damals von Marcel, der Ole Gerdsen gleich mit eingebunden hat. Die haben sich um alles gekümmert. Wir haben auch Geld im Etat eingeplant, damit wir ein passendes Equipment kaufen können.

Wer motiviert ist und Ideen hat, ist immer willkommen. Steven Schweiger hat sich zum Beispiel für die Website angeboten und macht das jetzt. Ich muss da allen, die ihre Freizeit für den Verein opfern meinen großen Dank aussprechen. Ich weiß das wirklich zu schätzen.

Andreas Kasche erhielt vor Kurzem einen Brief von dir und der Abteilung. Was hat es damit auf sich?

Es gibt nicht mehr viele ehemalige Spieler, die bei uns im Verein noch aktiv sind. Da sind Daniel Teetz, Rasmus Wienemann oder halt Kasche. Dann habe ich mich gefragt, woran das auch liegen könnte? Ich habe mir dann vorgenommen, die Beziehung zu denen besser zu pflegen. Wir sagen bei Eiche ja immer, dass wir mehr sind als ein Verein – wir sind eine Familie. Kasche hat vor einiger Zeit bei den 1. Herren aufgehört, aber nie ein Abschiedsspiel oder ähnliches bekommen. Das soll er aber bekommen, doch wegen Corona ist das derzeit schwierig zu organisieren. Deshalb habe ich ihm zunächst den Brief geschrieben, über den er sich offensichtlich auch gefreut hat.

Das Gespräch führte Philipp Johannßen.

 

Philipp Johannßen, Jahrgang 1989, kam 2010 zum TV Eiche Horn und spielte dort erstmals im Verein Floorball. Bis 2014 spielte er bei der zweiten Mannschaft im Kleinfeld und im Großfeld. Anschließend verließ er berufsbedingt die Stadt, aktuell wohnt er in Mannheim, wo er auch seine neue Floorball-Heimat gefunden hat. Er arbeitet als Redakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und hat sich bereiterklärt monatlich ein Interview mit einem Mitglied unserer Abteilung zu machen